Nach den guten Vorbereitungsrennen fühlte ich mich für meinen zweiten Weltcup der Saison bereit. Canazei im Vale di Fassa in den Dolomiten ist der vierte Austragungsort der diesjährigen Enduro World Series.

Wir konnten uns auf ein Rennen mit vielen Tiefenmeter und langen Stages freuen. Auf dem Programm standen fünf Wertungsprüfungen. Die Queen Stage (Nr. 5) soll im Rennen um die 15 Minuten dauern. Dabei werden um die 1000 Höhenmeter vernichtet =).

Das Training war auf zwei Tage verteilt. Bereits am ersten Tag zeigte sich, dass es nicht einfach wird auf den Stages richtig schnell zu fahren. Sie waren zwar nicht extrem technisch, doch mit den vielen engen verwinkelten Kurven nicht einfach zu meistern. Leider war mein Bike nach dem ersten Trainingstag wegen eines Defektes nicht mehr fahrbar. Glücklicherweise bekam ich von Ines Thoma vom Canyon Team ein Ersatzbike. Es war mir zwar zwei Nummern zu gross. Ich war aber froh, dass ich damit das Rennen dennoch bestreiten konnte.

Im Rennen leistete ich mir keine grossen Patzer. Für mich war es aber nicht einfach das Limit des Bikes zu finden. Somit fuhr ich alle Stages solide, dafür etwas mit angezogener Bremse. Auf Weltcupniveau macht dies halt sehr schnell 30 Positionen aus. Schlussendlich resultierte für mich der 105 Rang. Trotz allem machten die Stages sehr viel Spass und ich kann die Gegend um Canazei wärmstens für einen Bike oder Wandertrip weiterempfehlen. Die felsigen und steilen Berggipfel der Dolomiten sind sehr beeindruckend.

Als nächstes steht bereits der Weltcup in Les Orres Frankreich auf dem Programm.

In den letzten drei Wochen war das Grassi Enduro Racing Team an zwei Rennen. Die zweite Runde der Cannondale Enduro Tour fand nahe der belgischen Grenze in Les Haut Rivieres statt. Das erste Mal ging ein Rennen der CET über zwei Tage. Wir waren anfänglich etwas skeptisch, ob die Trails hier wirklich etwas bieten werden. Trotz des Regens am ersten Renntag boten sich höchst anspruchsvolle und interessante Stages. Leider konnte Silvan nicht mit den schnellsten Fahrern an der Spitze des Feldes starten. Deshalb büsste er am ersten Tag durch die schlechteren Bedingungen und die vielen Überholmanöver etwas Zeit ein. Am zweiten Tag war das Wetter besser. Die Stages waren aber immer noch sehr anspruchsvoll. Anna konnte das Rennen auf dem 7. und Silvan auf dem 17. Rang beenden.

Nach zwei Wochen Paus stand das erste Rennen des Helveticups in Neuenburg vor der Tür. Im Vorfeld war bereits bekannt, dass wenn es Regnet die Strecken extrem schwer zum fahren wären. Es kam wie es kommen musste. In der Nacht vor dem Rennen goss es wie aus Kübeln. Somit war alles für ein technisch anspruchvolles Rennen angerichtet. Die ersten 2 Stages befanden sich zum ersten Mal auf der Hügelkette nördlich des Chaumonts. Auf der Stage 1 lief es Silvan sehr gut obwohl die Stage durch den Regen sehr schwer zu fahren war. Die nächste übertraf die erste noch. Auf dieser passierten ihm einige Fehler. Über den ganzen Tag war es ein ständiges auf und ab. Auf manchen Stages lief es sehr gut, auf anderen weniger. Aber alle Fahrer hatten mit den selben Bedingungen zu kämpfen. Schlussendlich lag Silvan vor der Schlussstage auf dem guten 3. Zwischenrang. Die Schlussstrecke wurde im Jagdstart mit den exakten Zeitabständen gestartet. Durch eine kurze Unaufmerksamkeit bog Silvan auf den falschen Trail ein. Dies hat einiges an Zeit gekostet und verhinderte einen Angriff nach vorne. Nichts desto trotz darf er mit dem ersten Podestplatz des Jahres sehr zufrieden sein.