Dieses Jahr entschied ich mich an allen vier Europarennen der Enduro World Series teilzunehmen. Als ich die Zusage für diese Rennen erhielt, freute ich mich riesig. Nach den ersten zwei Austragungen in Neuseeland und Tasmanien startete die Weltcupsaison für mich mit dem Rennen auf Madeira. In Madeira an den Start gehen zu dürfen, war eines meiner Saisonziele und ein Traum ging damit in Erfüllung.

Die Insel

Madeira liegt 900 km südlich von Porto im Atlantischen Ozean und gehört zu Portugal. Die Insel misst lediglich 60 auf 20 Kilometer und ist durch einen Vulkan entstanden. Der höchste Punkt ragt bis auf 1862 m ü.M.

Die Insel ist vor allem als Wanderparadies und Blumeninsel bekannt. In den letzten Jahren machte sich Madeira aber auch einen Namen als top Bikedestination. Die frühlingshaften bis sommerlichen Temperaturen über das ganze Jahr bieten dafür optimale Bedingungen.

 

The Madeira Race-Crew

Crew

 

 

 

Das Rennen

250 Fahrer, 2 Tage Rennen, Total 95 Kilometer, 2500 Up, 4800 Down – Diese Fakten sagen schon einiges über das Rennen. Es fand in der Region um Pico do Arieiro in der Nähe der Hauptstadt Funchal statt. In dieser Gegend findet man aber auch nebst den EWS Stages viel weitere super Singletrails.

Renn Profil

Bereits im Training stand fest, dies wird ein sehr anspruchsvolles Rennen werden. Am ersten Trainings Tag regnete es ziemlich viel und die Stages waren teils sehr schwer zu fahren.

IMG_2082

Vor und nach der Stage 1

Bei diesen Verhältnissen war es vor allem die Stage 3 die uns etwas zu denken gab. Zweidrittel der Stage führte über einen 1.5 Meter breiten, mit lauter nassen abgerundeten und grosse Steinen druchsähten Trail – nicht einfach da eine gute Linie zu finden und auf dem Bike zu bleiben. Am zweiten Trainingstag besserte das Wetter etwas. Die Trails waren aber immer noch extrem nass. Stage 5 und 6 waren genau nach meinem Geschmack. Super schnelle Singletrails mit kurze Tretpassagen. Aber das Highlight erwartete uns auf dem Schlussstück der dritten Stage. Die letzten 500 Meter führte durch einen mit Wurzeln nur so durchzogenen Waldabschnitt. Die Linienwahl entschied hier stark, ob man ohne Sturz und defekt ins Ziel kam. Wir schauten uns die ganze Stage zweimal an und nach zwei Crashs hatte ich meine Linie zusammen.

 

 

Raceday 1

Trotz Nervosität vor dem ersten Start freute ich mich riesig, dass es nun losging. Die erste Stage war auch gleich die längste des Tages und wir mussten extrem viel treten. Ich beendete Sie auf dem guten 81. Platz . Auf der Stage zwei kam ich nach einem super Lauf einmal von der Strecke ab und musste über den Lenker absteigen. Das wäre nicht so schlimm gewesen, leider verklemmte sich dabei aber meine Kette und ich verlor 2-3 Minuten bis ich wieder weiterfahren konnte. Somit war das Rennen für mich bereits gelaufen. Vor der nächsten Stage hatte ich grossen Respekt, deshalb wollte ich diese etwas zurückhaltender fahren. Trotzdem stürzte ich zweimal und mein Selbstvertrauen war damit auch verschwunden. Bis zur Stage 4 konnte ich mich aber wieder sammeln und ich beendete den Tag mit einer schnellen Stage.

 

Raceday 2

Der zweite Tag stand für mich unter dem Moto: Race fast, but smart and have fun. Dies gelang mir auch sehr gut. Nach zwei guten Stages brach mir aber leider eine Schraube an meinem Dämpfer. Es war somit unmöglich das Rennen zu beenden. Des einen Leid, des andern Glückes. Jonas Bähler brach sich auf der Stage 6 sein Pedal. Nach der Stage 7 konnte ich ihm mein Pedal geben und er konnte sein Rennen auf dem hervorragenden 77 Rang beenden. Immer hin 1/3 unseres Teams schaffte es ins Ziel – Natürlich nur dank meinen super HT Pedalen;).

Schade, dass ich das Rennen frühzeitig beenden musste. Dafür hatte ich nun mal die Möglichkeit einem Rennen als Zuschauer beizuwohnen. Dies war auch eine interessante Erfahrung. Am eindrücklichsten fand ich die Linienwahl der Topfahrer im Wurzelstück der Stage 7. Diese Stage forderte bei vielen Stürze und Defekte.

Resultate

West-Madeira Trails – Ponta do Pargo

Nach dem ich mein Bike reparieren konnte, nutzten wir den verbleibenden Tag auf Madeira um einen weiteren Teil der Insel auf dem Bike zu erkunden. Wir begaben uns in den Westen der Insel, in die Region um Ponta do Pargo. Die Trails waren sehr abwechslungsreich. oben ging es über Wiesen, ähnlich wie bei uns in den Alpen. Weiter durchquerten wir grosse Teile des vom Waldbrand zerstörten Waldes. Gefolgt von jungelartigen Wäldern mit super schnellen, flowigen Trails und als Leckerbissen zum Schluss endete unsere Tour beim Leuchtturm Ponta do Pargo oberhalb der Meeresklippen. Die Trails waren super spassig zu fahren und die Locals haben auf einem sogar kleine Sprünge und Anlieger gebaut. Meist sind es aber erstklassige natürliche Singletrails. Eindrücklich ist vor allem die sich immer ändernde Landschaft. Aber seht doch selber auf den Bildern. (Fotos Balz Weber)

 

 

Nach einer längeren Rennpause wegen der Uni konnte Anna nun wieder am ersten Bike Cup vom Bike Club Olten teilnehmen. Aller Anfang ist bekanntlich schwer und so auch dieser, doch kam das Renngefühl trotz kleinerem Sturz und Verfahren wieder zurück. Gestern fand 2te Cup in Neuendorf statt und das Grassi Enduro Racing Team war auch da mit von der Partie. Silvan startet mit der schnellen Gruppe 2 Minuten nach dem Feld. Leider reichte es nicht ganz um alle Fahrer bis ins Ziel aufzuholen. Gratulation an den Sieger Fabian Burger.

Das Rennen in Breil-sur-Roya war das dritte Rennen der südfranzösischen Enduroserie. Wie es der Name schon sagt, liegt das idyllische Dorf Breil am Fluss Roya. Dieser mündet 20 Kilometer südlich auf italienischem Boden ins Mittelmeer.

Die Strecke führte über vier Stages mit rund 1200 Höhenmeter Anstieg durch die Ausläufer der französischen Alpen ins Dorf.

Dieses Mal war der Start etwas höher gelegen als das Ziel. So blieben uns einige Höhenmeter erspart. Bei den warmen Bedingungen kam uns dies sehr entgegen.

 

Die ersten beiden Strecken waren charakteristisch sehr ähnlich. Beide führten teilweise über flowige Singletrails sowie auch durch technisch anspruchsvolle Abschnitte mit engen Spitzkehren. Zudem mussten mehrere kräfteraubende Anstiege bezwungen werden.

Alle diese Aspekte kamen mir sehr entgegen. Ich verlor auf die Spitze jeweils nur ungefähr 20 Sekunden. Die Stage eins beendete ich auf dem 4. und die Stage zwei auf dem 5. Rang. Zu erwähnen ist, dass ich gegen Top-Weltcupfahrer wie Florian Nicolai oder Adrien Dailly antrat.

 

Leider hatte ich auf der letzten Stage im ersten Viertel einen Platten. Deshalb beendete ich das Renne «nur» auf dem 22. Schlussrang. Trotz allem kann ich sagen, dass das Wochenende ein Erfolg war. Technisch wie auch tempomässig bin ich bereit für die Enduro World Series in Madeira. Zuerst bestreite ich aber noch das zweite Rennen der Cannondale Enduro Tour in Mollau.

Resultate